Von MARKUS SCHÖNING
Mit der Bezeichnung Fracking oder genauer Hydraulic Fracturing wird ein Verfahren zur Gasgewinnung benannt. Das „hydraulische Aufbrechen“ von Schiefergestein erfolgt mittels eine Flüssigkeit aus Wasser, Quarzsand und mehreren Hundert zum Teil extrem toxischen Chemikalien. Einen informativen Überblick finden Sie hier.
Das Verfahren ist umstritten. Umstritten deshalb, weil es mit einem Chemikaliengemisch arbeitet, der in hohem Maße unter anderem das Grundwasser belastet. Eine Berichterstattung finden Sie hier. Zur Trinkwasserproblematik lesen Sie hier.
Aktuelle Aufmerksamkeit erzielte das Fracking bei uns durch die Bestrebungen eines Unternehmens, in unserem Bereich (Blütlinger Feldmark) Gas zu fördern, obwohl lange Zeit die Gasvorkommen in Wustrow als erschöpft bzw. nicht förderfähig galten.
Nachfragen bei der Verwaltung bezüglich einer eventuellen Anwendung dieser Methode bei uns in Wustrow brachten dann die wenig fundierte Antwort, die Verwaltung wisse nichts darüber! Kümmern wollte sich der Bürgermeister R. auch nicht, das könnten wir ja auch selbst erledigen. Das Unternehmen beteuert, das Verfahren würde bei uns nicht angewendet.
Nach einem längerem Gespräch mit einem Mitglied des Bundestages haben wir erfahren, dass auch in Wustrow (Blütlingen) das Fracking-Verfahren angewandt werden kann, wenn es wirtschaflich wird. Dieses nahmen wir zu Anlass, dass Thema erneut in den Rat zu tragen (am 08.10.12). Wir forderten, dass von der das Bohrloch betreibenden Firma GDF Suez eine Garantie abgerufen wird, dass das Verfahren in Wustrow nicht zur Anwendung kommt. Eine Antwort steht aus…
Um auch ein politisches Zeichen zu setzen, haben wir einen Antrag in den Rat der Stadt Wustrow (Wendland) eingebracht, der hier eingesehen werden kann. Er wurde mit einer kleinen redaktionellen Änderung einstimmig am 09. April 2013 beschlossen. Somit wird es aus Ratssicht kein Fracking in Wustrow (Wendland) geben.
In einem weiteren konsequenten Schritt haben wir dann im April 2015 zwei weitere Anträge in den Rat der Stadt eingebracht. Zum einen soll bei zukünftigen Gaslieferungen neben dem Preis als ökonomische Komponente das ökologische Kriterium aufgenommen werden, dass bei Gaslieferungen kein gefracktes Gas bezogen werden soll. Des Weiteren soll der Rat die Korbacher Resolution unterstützen. Die Anträge können hier eingesehen werden.
Beide Anträge wurden am 07. Juli 2015 einstimmig ohne Enthaltungen im Rat der Stadt Wustrow (Wendland) beschlossen.
Weitere Informationen und Initiativen gegen Fracking:
- Gegen Gasbohren… – hier gibt es eine weitere umfangreiche Initiativen-Liste!
- Wir gegen Fracking…
- Fracking AG Wendland
Weiter in dieser Spur in Kürze….
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